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LISA POLITT Solo:
„Wie geht’s uns denn..?“

(September 2011) Da werden wir gebeutelt von Schuldenkrise, Griechenland und schlechtem Wetter, und was liest der Deutsche: Bücher über Kohl. Warum?- Er will sich Tipps holen vom Siegertypen. Das Buch von Sohn Walter, das über (Ex-) Ehefrau Hannelore: Beide verdrängen sich gegenseitig von den ersten Plätzen der Bestsellerlisten, und beide handeln im Grunde nur von ihm. Helmut. Dem Dicken. Der Birne. Sowohl das meckernde Söhnchen als auch die (Ex-) Gattin der Finsternis verweist die Lichtgestalt auch in Abwesenheit locker auf die Plätze. Toll. Klar ist: Wer so lange (…und breite) Schatten wirft, der steht in der Sonne. Und auch wenn die Familie des Einheitskanzlers sich jetzt entzweit, auch wenn das Ganze aussieht wie seine späte Rache: Er, der schon immer sowohl seine Partei als auch seine Familie in „Kohlianer“ und „Nicht- Kohlianer“ zu unterscheiden wusste, steht nach allem als Gewinner da. Respekt. Wie schafft er das, und geben die Bücher auch anderen Versagern Tipps, die man abgreifen kann? Was ist sein Erfolgs- Geheimnis?

  • Muss man sich nur rechtzeitig vom Acker machen, bevor sich die „Visionen“ wie „Die Blühende Einheit“, „Der Euro“ oder „Griechenland“ als heiße Luft entpuppen, damit man selbst als Macher und die Nachfolger als Versager dastehen?
  • Braucht es in jedem Fall eine Ehefrau wie Hannelore, die es schafft, aus einem Rüstungsnazi – Vati und einer reichen und behüteten Kindheit eine herzerweichende Flüchtlingslegende zu stricken, die also PR- mäßig schon mal Gold ist, den Gatten entsprechend stützt, ihm die Kinder und den Haushalt vom auch noch gut genährten Leib hält und sich, wenn’s gar nicht mehr anders geht, die einzig haltgebende Perücke so tief in’s Gesicht zu ziehen, dass sie diesen Zustand mit dem „dunkelsten Kapitel unserer Geschichte“ verwechselt? – Und 
  • Brauchen wir Frauen vielleicht alle ihren eisenhart an der Einsamkeit gestählten Humor, um in der heutigen Zeit als Erfolgsmodell durch’s Leben zu gehen? Gefragt, wie sie die lange Zeit des Wartens auf den Gatten ertrage, hat Hannelore Kohl einmal einem Journalisten geantwortet: „Wir haben einen Hund. Wann immer mein Mann nach Hause kommt- der Hund freut sich. Ich habe in dieser Beziehung sehr viel von unserem Hund gelernt.“ Das ist doch was. Aber zurück zum Original, zur Hauptperson:
  • Wie schafft er es, dass man allein bei seinem Anblick den Eindruck gewinnt: Den Hunger in der Welt kann man vielleicht wirklich nur mit Waffengewalt bekämpfen? – Und welchen Ernstfall genau hat die passionierte Sportschützin Hannelore eigentlich am Schiessstand trainiert?
  • Wie geht das, trotz Spendenaffäre als verlässlich zu gelten, nur weil man die Namen der Mittäter nicht verrät? – Ist es gerade das,  was können wir für einen eigenen erfolgreich kriminellen Alltag daraus lernen, und
  • Wie gelingt es einem als Vater, dass aus einer ehemals erfrischend renitenten Brut wie Walter, der sich als 12jähriger die bemerkenswerte Fähigkeit aneignet, im Fond des Sicherheitsfahrzeugs, das ihn zur Schule bringt, eine Heckler & Koch auseinanderzunehmen und wieder zusammenzusetzen, ohne dass die beiden vorn im Wagen sitzenden Beamten das bemerken, wie schafft man es also, dass daraus  letztlich ein Sohn wird, der die Lebensleistung des einst verhassten Alten würdigt und ihm unbedingt verzeihen will? Das müssen Sie wissen. Denn das braucht jeder in  Krisenzeiten: Eine gut funktionierende Familie.
  • Wie schafft man es, die „geistig- moralische Wende“ einzuläuten und trotzdem zum Schluss eine nigelnagelneue Pflegerin mit Doktortitel zu ehelichen, die auch noch so sparsam ist, dass sie die Klamotten ihrer Vorgängerin aufträgt? Die einem mit ihrem Verhalten auch noch die miesepetrigen Söhne vom Hals schafft- oder ist das Ganze nur ein Missverständnis und sie in Wirklichkeit nur dem Mythos der kraftspendenden Perücke ihrer Vorgängerin auf der Spur?
  • Helfen solche Perücken auch anderen Frauen auf dem Weg in ihre zukünftige  Rolle, oder sind das Hirngespinste vergangener Zeiten, und es reicht völlig aus zu verstehen, was Heidi Klum uns sagt? :  „Die Mädchen können heute alle Facetten ihrer Persönlichkeit zeigen. Sie können posen im Liegen, im Stehen, auf dem Bauch oder auf dem Rücken.“ Danke. Von „Auf den Knien“ ist schließlich nicht die Rede.

Üben Sie mit Lisa Politt die hohe Kunst des Aussitzens und Perücke- Aufsetzens: Lernen Sie siegen. Hören Sie dabei tief in sich hinein und lassen Sie sich fragen: Wie geht’s uns denn? – Garantiert gut, nach diesem Programm. Wäre doch gelacht.

Infos und mehr unter www.polittbuero.de