MICROPHONE MAFIA
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Unbeirrbar geht die Mafia ihren Weg. Alles begann
im Jahre 89 in einem Bezirk von Köln, der bis dato für kulturelle
Leistungen nicht bekannt war, im Nordosten der Stadt im Schatten
der Bayer-Türme in
Stammheim, wo vier damals gerade sechszehnjährige beschlossen, eine neue
Organisation aus der Taufe zu heben: TCA Microphone Mafia. Zweck der
Gründung: Therapy contra Animosity. Das Konzept der Mafia war so radikal
wie damals kein zweites in Deutschland: statt die amerikanischen Vorbilder
mit ihrem Ghetto-Slang nachzuahmen, statt die damals noch eher
unbeholfenen Versuche, die deutsche Sprache zu rhymes zu formen,
fortzusetzen, konzentrierte sich die Mafia auf einen unerhörten Sprachmix
aus Italienisch, Neapolitanisch, Türkisch und Englisch, und setzten durch
die Verwendung von Samples aus türkischer und italienischer Volksmusik
noch ein Sahnehäubchen drauf.
Der erste Ausflug von TCA in Major-Gefilde wurde nach
zwei Singles („No!" und „Hand in Hand") im Herbst 95 frühzeitig beendet.
Aber die Mafia rächte sich prompt mit ihrem Debut-Album VENDETTA,
erschienen im Frühjahr 96 bei DAY-GLO
Records - einer Kampfansage an all diejenigen, die kein Vertrauen in die
Mafia haben, und an all diejenigen, die Hiphop in eingefahrenen Schienen
in eine Sackgasse führen wollen. VENDETTA überraschte Fans und Fachwelt
durch eine unglaubliche Vielfalt an musikalischen Zutaten und bewies
so nebenbei auch noch, daß den Mafiosi die deutsche Sprache so geläufig
ist wie die türkische oder die italienische. „VENDETTA ist der Straßen-Funk
des Jahres," schrieb das Magazin Visions.
Seit Sommer 98 basteln Asia, Dennis Morell, DJ Ra und Signore Rossi, der zwischenzeitlich auf Cappuccino's Debut-Album und als Rapper bei der Jazzkantine Gastspiele gab, mit dem Produzenten Micki Meuser an ihrem zweiten Album MICROPHONIA heißt das Werk, und es konfrontiert Fans und Kritiker mit einer ganz neuen Mafia. Der Sprachenmix der frühen Jahre ist ad acta gelegt worden, gerappt wird jetzt ausschließlich auf deutsch. Schluß mit dem multikulturellen Vorzeigeobjekt, Schluß mit dem Exotenstatus, der der Mafia nur allzu oft von wohlmeindenden Medienmenschen verpaßt wurde. Jeder soll die Botschaft hören und verstehen können. Und da neue Konzepte auch neue Namen verlangen, sind die drei Buchstaben am Anfang verschwunden. Geblieben ist MICROPHONE MAFIA. Mit „Microphonia" ist der Mafia zum zweiten Mal ein außerordentliches Werk gelungen, das sich jeglicher Vergleiche entzieht. Statt des derzeit gängigen deutschen Party-Hiphop liefert die Mafia einen Soundtrack zum Leben, der auf fast einer Stunde Länge sich mit den essentiellen Dingen der Existenz befaßt. Da geht es um Zusammengehörigkeit und Freundschaft, da geht es um Haß ("Vendetta continua") und Liebe („Du bist das, was ich brauch"), da geht es um Gier und Geld („Die Farbe des Geldes"), um Irrsinn („Krank") und Tod („Wir sehn uns im Himmel"), Hoffnungen und Träume („In einem Land vor unserer Zeit"). Eine ganze Reihe von Freunden unterstützen die Mafia auf ihem Album, darunter Scopeman, Def Benski und Tatwaffe (von Die Firma), Aziza A und D-Flame. Moses P ließ es sich nicht nehmen, seine Zustimmung für ein Rödelheim-Zitat in "Ich kann gar nicht oft genug" mit dem Vermerk "Viel Glück" zurückzuschicken. Vielen Dank und respect! respect! Micki Meuser hat "Microphonia" nicht nur mit den modernsten Beats versehen und damit der Mafia die Gelegenheit verschafft, ihre ganzen Rhyme-Künste zu entwickeln, sondern auch noch ein Soundkonzept entwickelt, das man im Hiphop bislang noch nicht gehört hat - opulent und orchestral wie in großen Filmen. „Microphonia" bestätigt in voller Länge: Microphone Mafia ist die einzige Mafia, die die Welt braucht! Microphone Mafia im Internet unter: www.microphone-mafia.de |