Brothers Keepers
(Eine Kolumne von Meli, Skills en Masse)

das geht an dich da draußen, du siehst aus wie wir
bevor wir betteln, gehn wir klaun, das sieht aus wie wir
alle kanaken, alle schwarzen sehn aus wie wir
alle menschen mit schmerzen sehn aus wie wir

HipHop ist das Forum, Künstler als Vermittler! Auf diese Weise ist es den Gründern des Brothers Keepers- / Sisters Keepers-Projektes gelungen, eine schwarze Stimme auf friedliche Weise zu erheben und publik zu machen.

Fakt ist, dass Adriano tot geschlagen wurde, weil er dunkler Hautfarbe war. Es gibt keinen anderen Grund. Und es fällt auf, dass die einzige Reaktion auf seinen gewaltsamen Tod von Menschen afrikanischer Herkunft kommt, die in Deutschland leben: Brothers Keepers, eine profitlose Initiative zur Unterstützung von Opfern rassistischer Gewalt und ihren Angehörigen.

Seit Brothers Keepers mit dem Song 'Adriano' den Sprung in die Charts schafften, erfährt das Projekt große Unterstützung in der Öffentlichkeit und durch die Medien, und es zeigt sich, dass es längst nicht mehr nur eine schwarze Stimme ist, sondern auch eine türkische, deutsche, französische etc. Stimme ist, die bei immer mehr Leuten Zuspruch findet. Nämlich bei all denen, die von Gewalt und dummem Rassismus die Schnauze gestrichen voll haben.

Ich werde nie aufhören, die Leute daran zu erinnern, wieviel Unrecht und Misshandlung, meiner Hautfarbe angetan wurde und immer noch wird, wie ich es in meinem Part des Sisters Keepers-Projektes getan habe oder auf meinem aktuellen Album 'Skills en MasseŒ. Und zwar aus dem einfachen Grund, weil das ein Teil meines Lebens ist, war, und immer sein wird. Ich muss mich täglich mit den Konsequenzen von Rassismus und Unterdrückung herumschlagen. Es ist eine psychische Belastung, die von Tag zu Tag, unerträglicher wird. Die Belastung mit den vielen Mistständen in Deutschland zurecht zu kommen. Leute, die sich im Internet mir gegenüber rassistische äußern, natürlich anonym, Leute die mich anpöbeln, beschimpfen, angreifen. Und wer davor die Augen verschließt, ist schlichtweg unrealistisch.

Nichts auf dieser Welt ist gleich. Doch gerade diese Vielfalt macht das Leben interessant und lebenswert. Und wir müssen lernen, dass wir diese eine Erde teilen müssen, wie wir auf dieser einen Erde friedlich zusammen leben können. Alle die das noch nicht kapiert haben oder sich bewusst dagegen stellen, sind gegen Gott und die Natur, die uns, ob wir es wollten oder nicht, unterschiedlich erschaffen hat. Peace