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Stoppok
Handwerker mit Leidenschaft
Regina Sommerfeld über w.e.l.l.n.e.s.s.

W.e.l.l.n.e.s.s. heißt die aktuelle CD von Stoppok. Wer den bislang nicht live gesehen hat, dürfte kaum in der Lage sein, zu verstehen, warum Stoppok derart leidenschaftliche Fans hat. Denn sein Sound ist nicht gerade modern oder gar als angesagt zu bezeichnen. Das ist so eine Mischung aus Liedermacher und Rock, ein wenig melancholisch, in jedem Fall immer auch selbstironisch. Irgendwie erinnert er ein wenig an Klaus Lage. Es mag aber sein, dass die Ohren der Elbanwohner einfach mit den Dialekten des Ruhrpots (der kommt aus Essen) nicht so ganz klarkommen. Doch wie Stephan Stoppok diesen Sound von der Bühne bringt, ist ein Erlebnis. Der Mann ist ununterbrochen im Dialog mit seinem Publikum.

Stoppok ist Textlich dicht an den Alltäglichkeiten des Lebens dran, an dem proletarischen Leben möchte man hinzufügen. Sei es, dass er sich auf seine Weise mit der Reintegration von ehemaligen Strafgefangenen (auf der CD Aschklar, Aus dem Beton) oder wie auf der neuen Platte damit befaßt, wie aus einem One night stand (W.e.l.l.n.e.s.s.) eine Familie entsteht oder "gescheiterte Existenzen" sich zu hause einmauern, an der Gegenwart verzweifeln, nur noch in der Vergangenheit leben (Die Festung).

Mit Mainstream hat er nicht viel am Hut: "Stell nichts in Frage, das ist gegen die Regel. Trink regelmäßig, halt immer den Pegel. Dann merkst du schnell, das es gar nicht schlecht ist, und was früher für dich schrecklich war, dir jetzt gerade recht ist. Willkommen hier im Abenteuerland, wo der letzte Rest Verstand auf mysteriöse Weise verschwand. Leben pur, auf der Schmalspur" (Abenteuerland). Und selbst für die Ereignisse nach dem 11. September hat Stoppok schon im April 2001 was zu bieten: "Alles was uns mal im Wege stand, ob ein alter Krüppel oder ein ganzes Land. Haben wir einfach beseitigt, das es uns nicht mehr stört. Alles was wir tun ist nie verkehrt." (Die Gladiatoren)