Intro über Von Spar
taz über Von Spar
Spex über von Spar |
Auch wenn die Kölner „Von
Spar“ das vermutlich nicht mehr hören mögen, aber wenn
man deren Sound beschreiben will läßsst sich der Vergleich
mit den Goldenen Zitronen nicht vermeiden. Das bezieht sich nicht nur
auf die Musik, sondern auch auf die Stimme von Thomas Mahmoud. Fast
jeder Song ist eine Art von Alarm, getrieben, überschlagend, drängend,
verzweifelt. Stylistisch ist es ein gnadenloses durcheinander. Nahezu
alles was im westlichen Pop-Kosmos seit den 80ern mal da war, wird irgendwie
mit einander gemixt oder auch nur neben einander gestellt. Der Titel
des Album klingt wie das Credo des Neoliberalismus: „Die uneingeschränkte
Freiheit der privaten Initiative“. Und Von Spar spazieren durch
eine Unmenge von Anspielungen, z.B. wenn sie aus der Ich-Maschine von
Blumfeld die Neu-Formulierung zur Ich-AG machen oder in dem Song „Kopfsteinplaster“,
in dem sie per Megaphon „Mehr Dynamit“ fordern und mit der
Kampfansage von Ton Steine Scherben enden: „Macht kaputt was euch
kaputt macht“. In der „Spex“ rasten die Kritiker über
Von Spar geradezu aus. Im Mai waren sie Titel der Zeitung und auch die
Rezension strotzt vor Begeisterung. In jedem Fall bestehen nicht nur
die Texte aus einer Vielzahl politischer Anspielungen und Ansagen, auch
in Interviews dropen Von Spar gern so einiges: Z.B. wenn sie diejenigen
kritisieren, die nicht Müde werden gegen die USA zu schimpfen und
die Grausamkeiten rot-grüner Politik im eigenen Land entweder stillschweigend
übersehen oder gar – wie Mia – sich inzwischen mit
positiven Bezug auf eben dieses Deutschland nicht mehr Fremd im eigenen
Land fühlen. Klingt gut, aber irgendwie bleibt doch ein wenig die
Frage, ob das nur so eine Art Hype und Modern ist oder echt? (DSe, www.rock-links.de)
Von Spar, Die uneingeschränkte Freiheit der privaten Initiative,
www.vonspar.de
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