Mehr Infos über Zupfgeigenhansel Das Lied "Mein Vater wird gesucht" wurde 1935 oder 1936 (unterschiedliche
Quellenangaben!) von dem Laiendichter Hans Drach verfaßt, der den
Text zur Vertonung an die nach Prag emigrierte Komponistin Gerda Kohlmey
sandte. Es wurde im deutschen Untergrund, vor allem aber von Emigranten
im Exil gesungen. Das Lied gehört zu den präzisesten Beschreibungen
nationalsozialistischer Willkürherrschaft. Wie in vielen Arbeiterliedern
folgt auch hier der Darstellung von Not und Verfolgung in der letzten
Strophe die Aufforderung zum Widerstand, die Hoffnung auf ein Ende der
Gewaltherrschaft. Mein Vater wird gesucht, Oft kam zu uns SA Die Mutter aber weint, Er hat uns doch gesagt, Heut‘ weiß ich ganz genau, |
Eine Meldung, die so manchen Folkfreak begeistern sollte. Allerdings bezieht
sie sich nicht auf das Duo selbst, wohl aber auf das künstlerische Gesamtwerk
der Gruppe. Passend zum 30 jährigen Bühnenjubiläum der Künstler,
ist es dem Verlag ‚pläne' gelungen, alle jemals erschienenen Zupfgeigenhansel
Produktionen als CDs wieder zu veröffentlichen. Nun wäre das vielleicht gar nicht so aufregend, wenn es lediglich dazu diente, falsche Geborgenheitsgefühle zu wecken und den Konsumenten in trauter Selbstzufriedenheit zu wiegen. Dass es dazu nicht kommt, dafür sorgen die Inhalte dieser Lieder. Viele Texte stammen von Dieter Süverkrüp, der als kritischer Beobachter bundesrepublikanischer Zustände mit Witz und Ironie zur Sache kommt und – ganz dezent, aber unmissverständlich das Unbehagen an einem Land ausdrückt, in dem zwar vieles gut, vieles aber auch recht unbefriedigend ist. Kein schöner Land - der Titel des alten Volksliedes gewinnt hier neue und ironische Bedeutung: „Ein schönes Land“ heißt die Version von Zupfgeigenhansel und die geht so:“ Ein schönes Land zu dieser Zeit ist hier das unsre weit und breit, wenn auch die Linden sich seltner finden, als vor der Zeit“ (Bernd-Otto Forstmann)
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