Die konkrete Positionierung von ROTES HAUS per Wort weit außerhalb der Mitte ist wahrscheinlich genauso offensichtlich wie die Vorstellung Pop als geeignetes Transportmittel dafür zu nutzen. Dennoch haben sie kein Manifest in der Tasche, die Themen ergeben sich sowohl aus ihren Zusammenhängen als auch aus der Lust genau dahin zu reden, wo sonst geschwiegen wird. "Die Musik von ROTES HAUS ist jenseits von Kategorien wie: Punk, Folk, Rap oder was auch immer. Ist doch auch langweilig geworden über so was zu diskutieren. Hier habt ihr eine Band, die die Trennung von Politik und Musik nicht akzeptiert" (Knarf Rellöm)
Die Musik von ROTES HAUS ist mehr als Kulisse. Das Sprachgemisch der Tracks ergibt sich nicht nur aus den gesungenen Texten in deutsch, englisch und französich, auch das musikalische Vokabular ist aus mehr als einer Straßenecke zusammengetragen: Breakbeats mit Gipsyswing "Il", Gamestation-Geräusche mit Punkgitarren "An einem neuen Morgen danach", eine Saz zu Housebeats "Babylon By Bus".
Die Spielereien am Experimentierbaukasten schaffen es allerdings nie, den meist einfachen Refrain und seine häufige Wiederholung zu verhindern.
"...Rotes Haus sammeln die Scherben auf, die andere liegen gelassen haben. Was sie sich da neu zusammenpuzzeln, hat nicht nur als politische Musik charmante Überzeugungskraft..." (taz)